Die Installation ist zunächst für den Besucher der Lukaskirche nicht sichtbar. Einzig vier weiße Türme ragen an verschiedenen Stellendes Kirchenschiffs aus dem Boden hervor. Wer sich ihnen nähert, sieht, dass sie an ihrer Oberseite offen sind und den Blick in ihr Inneres gewähren. Überraschenderweise sind sie jedoch bodenlos: Das Auge kann in eine Tiefe schauen, die sich weit unterhalb des Kirchenbodens ausbreitet. Darin schweben feine Drahtverästelungen, die aus der Ferne kommen, sich kreuzen, verknoten und lösen, um dann wieder auf den anderen Seiten im Ungewissen zu verschwinden.
Das lässt sich an vier Orten, wo diese Schächte in der Lukaskirche installiert sind, beobachten. Brigitte Schwackes feine Raumzeichnungen erzeugen so den Eindruck eines die ganze Kirche umfassenden Netzwerkes, eine Welt jenseits der Welt, die unerwartet, rätselhaft, geheimnisvoll und damit unfassbar wirkt.
So ist ihre Arbeit der skulpturale Versuch für das zu sensibilisieren, was jenseits der von uns begreifbaren Welt liegt: Transzendenz.
Tom Fährmann